Kurs Geistliche Chormusik

Programm
„Geistliche Musik jüdischer Komponisten“ 

Jüdische geistliche Chormusik hat in den letzten Jahrzehnten zunehmend Eingang in die deutsche Chorszene gefunden und trägt wesentlich zur kulturellen Vielfalt bei. Ausgangspunkt sind die traditionellen liturgischen Gesänge der Synagoge, die im 19. Jahrhundert durch Komponisten wie Louis Lewandowski (1821–1894) für den mehrstimmigen Chor aufbereitet wurden. Seine Kompositionen, darunter „Mah tovu“ oder „Halleluja“, prägen bis heute die synagogale Musik und werden regelmäßig auch von nichtjüdischen Konzertchören aufgeführt. Ein weiteres Beispiel ist Salomon Sulzer (1804–1890), der als Kantor in Wien die Synagogenmusik reformierte und die westliche Chorästhetik mit jüdischer Tradition verband. 

Nach der Shoah wurden diese Werke in Deutschland lange Zeit kaum aufgeführt, doch seit den 1990er Jahren finden sie verstärkt Beachtung. Chöre wie das „Synagogal Ensemble Berlin“ oder Projekte in Zusammenarbeit mit jüdischen Gemeinden tragen dazu bei, das Repertoire neu zu beleben. Auch Laien- und Universitätschöre integrieren geistliche jüdische Stücke in ihre Programme, oft als Zeichen des Dialogs und der Erinnerung. 

Die Bedeutung dieser Musik liegt nicht nur in ihrer spirituellen Tiefe, sondern auch in ihrer Brückenfunktion: Sie verbindet jüdisches Kulturerbe mit heutiger Chorkultur in Deutschland und macht Geschichte hörbar, die zugleich Mahnung und Bereicherung ist. 

Leitung: Philipp Goldmann

Philipp Goldmann ist Bariton und Chorleiter. Er war Mitglied im Thomanerchor Leipzig und studierte Gesang sowie Chorleitung bei Roland Schubert, Berthold Schmid, Roland Börger und Vivianne Sydnes in Leipzig und Oslo. Er war unter anderem Träger des Deutschlandstipendiums und Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes.
Als Bariton ist Philipp Goldmann vor allem im Bereich der oratorischen Werke gefragt. Meisterkurse bei KS Peter Schreier und Gerd Türk gaben ihm wichtige Impulse. Von 2002 bis 2018 wirkte er als Bass im Männerstimmen-Quartett Ensemble Thios Omilos. Aktuell ist er als Sänger Mitglied der Gaechinger Cantorey (Leitung: Hans-Christoph Rademann) und im Ensemble 1684 (Leitung: Gregor Meyer). Außerdem arbeitet er als freier Mitarbei- ter regelmäßig mit renommierten Ensembles wie dem MDR Rundfunkchor, dem Amster- dam Baroque Choir (Ltg.: Ton Koopman), der Lautten Compagney (Ltg.: Wolfgang Katsch- ner), dem Bachconsort Leipzig (Ltg.: Gotthold Schwarz) oder arsys bourgogne.
Seit 2015 ist Goldmann musikalischer Leiter beim Denkmalchor Leipzig, einem der profi- liertesten Chöre der Stadt Leipzig. Die Aufführungen von Vokalmusik im Völkerschlacht- denkmal sind aufgrund der besonderen akustischen Verhältnisse und eines außerge- wöhnlichen Raumklangs einzigartig in der deutschen Chorlandschaft.
Seit 2022 leitet Goldmann zudem den Leipziger Synagogalchor. Dieses traditionsreiche und renommierte Ensemble zeichnet sich durch die Pflege jüdischer Musik aus. Sein ein- zigartiges Repertoire, welches sowohl synagogale Chormusik als auch weltliches Liedgut – meist in Jiddisch – umfasst, präsentiert der Chor regelmäßig als Kulturbotschafter der Stadt Leipzig auf Reisen im In- und Ausland.
Darüber hinaus wirkt Goldmann als Dozent für Chor- und Orchesterleitung an der Evan- gelischen Hochschule für Kirchenmusik Halle.

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Studiochor

Projektchor des Evangelischen Kirchenchorwerks 

Einstudierung: Ekkehard Hübler, Landesobmann des Kirchenchorwerks der                                     Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsen

Programm

n.n.

Sächsischer Chorverband e.V.
Moritzstraße 20

09111 Chemnitz

Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtages beschlossenen Haushaltes.